10-jähriges Jubiläum der SHG Reutlingen

Das Thema des Abends war:

Epilepsie, eine teuflische Krankheit Die Refererenten Prof. Dr. Bernhard Steinhoff (ärztlicher Direktor des Epilepsie-Zentrums Kehl-Kork) und Anja Daniel Zeipelt (Selbstbetroffene, Epilepsiebotschafterin und Buchautorin), erklärten, warum die Meinung und das (Un)-Wissen über Epilepsie immer noch vorhanden ist. Sie berichteten aus Sicht des Patienten und aus Sicht des Arztes ihre Erfahrungen und über die Unheimlichkeit Tabus und Vorurteile über Epilepsie.

An diesem Infotag war alles mögliche geboten. Von technischen Problemen, bis hervorragenden Präsentationen gabs eine besondere Note. Aber auch die musikalische Umrahmung des "kleinen Hammerorchesters" setzten einen Glanzpunkt. Kurz: Es war, wie das Thema, TEUFLISCH.....

Anja Zeipelt versetzte die Besucher mit ihrer Präsentation in die Welt in der grauen Vorzeit. Böse Geister, Hexenkult, Exorzismus und Teufelsaustreibung waren damals die "Behandlung" gegen Epilepsie. Von Eidechsen, Insekten und Teufelszeug war die Rede, diese Meinungen halten sich bis heute in der Bevölkerung. Anja Zeipelt schilderte sehr ausführlich die verschiedenen "Versuche" der Epilepsiebehandlung von damals. Ganz eindrucksvoll war die

Lebensgeschichte der Anneliese Michels (Requiem) dargestellt. Die große Mehrheit unserer Bevölkerung ist heute noch der Meinung, dass Exorzismus und Vorurteile in der Gesellschaft schwelen.

Prof. Steinhoff brachte seine Präsentation in 2 Teilen sehr eindrucksvoll

und Puplikumswirksam zum Besten. Seine Ausstrahlung, Sachkenntnis und

hervorragenden Erklärungen, brachten so manchen Zuschauer zum staunen. Interessant war, dass die mongolische Wüstenmaus ständig epileptische Anfälle hat. Auch Knut, der Berliner Bär (aus dem Berliner Zoo) ertrank bei einem epileptischen Anfall. Nach einer Pause von 15 min. kam der 2-te Teil von Dr. Steinhoff. Für musische Interessierte gab es die Information, dass der Mozart-Musik tatsächlich antiepileptische Wirkung haben kann. Auch Cannabis wurde schon in der chinesischen Medizin Cannabinoide zur medikamentösen Behandlung eingesetzt, seit dem Mittelalter ist auch der Einsatz zur Epilepsiebehandlung bekannt. Seit 4 Jahren kennt man wichtige Inhaltsstoffe, da freut sich doch der Kiffer.... das könnte etwas mit dem Teufel zu tun haben.

Nach den Vorträgen folgte eine sehr interessante und rege Puplikumsdiskussion. Man ist immer wieder erstaunt, welche Sorgen (Fragen) viele Leute haben.

Die Veranstaltung soll einen Beitrag zur Aufklärung der Krankheit Epilepsie in der Öffentlchkeit leisten. Alles in allem ist dieser Abend sehr gut gelungen, auch wegen der Unterstützer der Epilepsie-Selbsthilfe.

Für den musikalischen Rahmen sorgte das "kleine Hammerorchester" unter der Leitung von Nils Hemmen.

 

Dieter Schmidt Epilepsie-SHG Reutlingen

www.epilepsie-reutlingen.jimdo.com